DACHSTEINE oder DACHZIEGEL? Welche Dachdeckung ist für ein Schwedenhaus, bzw. skandinavisches Holzhaus, ideal?

 

Mit uns haben Sie für Ihr Bauvorhaben ein gutes und qualifiziertes Hausbau- Unternehmen zur Seite. Bei uns werden Sie in allen Fragen, rund um das Thema: ein gutes Schwedenhaus, bzw. skandinavisches Holzhaus zu bauen, kompetent und objektiv beraten. 

 

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SCHWEDENHAUS / SKANDINAVISCHES HOLZHAUS / TIPP NR. 16:

Welche Dachdeckung für ein Schwedenhaus, bzw. gutes skandinavisches Holzhaus: DACHSTEINE oder DACHZIEGEL?

    

Einleitung:

Wenn man einen skandinavischen Hausbau angeht, dann gibt es doch sehr viele Dinge, über die man sich Gedanken macht. Dazu gehört unter anderem auch die Überlegung, mit welchem Material das schöne skandinavische Holzhaus (Schwedenhaus) zukünftig eingedeckt werden soll. Zur Verfügung stehen Dachsteine und Dachziegel. Dies sind nicht zwei Begriffe für ein und denselben Baustoff, sondern es handelt sich in der Tat um zwei grundlegend unterschiedliche Produkte. 

 

Begriffserläuterung:

Der Dachstein ist ein Dachdeckungsmaterial aus Beton und Acrylfarbe.  

Der Dachziegel ein Dachdeckungsmaterial aus gebranntem Ton.

 

1. Dachstein:

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Dachsteine sind ein moderner sowie außerordentlich preiswerter „Ersatzbaustoff“ für den eigentlichen „richtigen“ Dachziegel. Beton ist, in seiner Grundform, als Dachdeckungsmaterial eigentlich völlig ungeeignet. Diese Aussage begründet sich in dessen für ein Dach ungünstigen Porenstruktur und dem darin enthaltenden Feuchte anlagernden Bindemittel Zement mit seinen hygroskopisch wirkenden Schadsalzen.  

Die Porenstruktur des Betonsteines würde, sofern man den Dachstein unbehandelt auf das Dach legen würde, das Regenwasser ungehindert bis in den Dachraum durchsickern lassen.

Um genau dies zu unterbinden und das Trägermaterial Beton als Dachdeckung überhaupt salonfähig zu machen und es zusätzlich vor der dauerhaften Bewitterung zu schützen, trägt die Industrie darauf eine Kunstharzbeschichtung auf. Erst diese aufgetragene Beschichtung macht das Trägermaterial Beton auf dem Dach überhaupt einsatzfähig.  

Die ersten Versuche der Industrie waren nur von kurzer Haltbarkeit gekrönt. Sie gab aber nicht auf und hat die Produktentwicklung stetig weiter vorangetrieben. Und dies nicht ohne Erfolg!  Zwischenzeitlich hat die Industrie es geschafft, die Dauerauffeuchtung, die Bemoosung, das flächige Absanden und die damit verbundene Materialauflösung der Dachsteine durch dickere und bessere Acrylatbeschichtungen deutlich zu verringern bzw. weiter zu verzögern. Diese Maßnahmen waren derart erfolgreich, dass diverse Hersteller eine 30-jährige Garantie auf ihre Produkte aussprechen konnten.

 

 

2. Dachziegel:

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Der Dachziegel hat im Vergleich zu einem Dachstein einen natürlichen Feuchtigkeitsschutz, der sich allein durch den Brennvorgang einstellt. So erfüllt der Dachziegel bereits nach dem Brennvorgang, ganz ohne weitere Maßnahmen seine ihm zugedachte Funktion als sicheres Dachdeckungsmaterial. Beim Brennen bildet der Ziegel ein vom inneren „Kern“ zu den Außenoberflächen hin zunehmendes Porenvolumen aus. Wer im Physikunterricht aufgepasst hat weiß, dass Kapillarfeuchte immer von der grobporigen zur feinporigen Masse wandert und nie umgekehrt. Wenn es also regnet, füllen sich die groben äußeren Poren der Ziegel sehr schnell bis zum "Kern" mit Wasser. Sind die Poren der Außenseite aber alle kapillar gefüllt, ist der Ziegel nahezu "wasserdicht". Weiteres Regenwasser fließt über die gefüllten Poren in Richtung Dachrinne einfach hinweg. Eine kapillare Durchdringung des Ziegels mit Feuchtigkeit ist aufgrund der Porenstruktur physikalisch unmöglich. Die bei Regen im Unterdach vorhandene erhöhte Luftfeuchtigkeit kann ebenfalls in die unterseitigen Ziegelporen bis zum Kern eindringen, ohne an der Unterseite der Ziegel als Tropfen bildende Feuchtigkeit die Dachkonstruktion zu gefährden. Nach dem Regen trocknet der Ziegel dann unproblematisch und schnell von der Ober-, wie auch von der Unterseite her wieder ab. Die schnell abtrocknende Oberfläche „saugt“ die restliche Feuchtigkeit aus dem Kern des Ziegels an die Oberfläche, wo diese durch den Luftzug schnell abtransportiert wird.

 

 

Es gibt 4 große Produktgruppen an Dachziegeln:

 

1. Naturbelassen oder gedämpft:

Diese Variante hat die beste Wasseraufnahmekapazität, schnellste Trocknung sowie die höchste Kapillarität.

 

2. Engobiert:

Die Engoben haben, bedingt durch den sehr feinkörnigen Farbzusatz, eine geringere Wasseraufnahme und Trocknungsgeschwindigkeit, ebenso ein kleineres (oft zu kleines) Kapillarsystem. Darum neigt diese Variante gerne zu Frostschäden (Abplatzungen). Ebenso lässt die Wasserundurchlässigkeit im Vergleich zum naturbelassenen Ziegel nach. 

 

3. Glasiert:

Diese Ziegel sind von oben relativ dicht und haben somit von oben eine verringerte Wasseraufnahme. Die Glasur verzögert, ähnlich der Kunstharzbeschichtung bei Betondachsteinen, die Abtrocknung. Dadurch besteht erhöhte Ausblühungsgefahr. Ebenso neigt diese Variante zu Rissversprödung.

 

4. Gesintert:

Hier hat der Ziegel fast eine glasartige Materialstruktur und absolut keine Kapillarität mehr. Auf der Unterseite bildet diese Variante sehr schnell Kondenswasser, welches im Unterschied zum echten Ziegel abtropfen und somit die Dachkonstruktion, feuchtetechnisch gesehen, gefährden kann.

 

 

3. Ökologische Bewertung:

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Auch wenn der Dachstein aktuell dem Dachziegel, in erster Linie wegen seines sehr günstigen Einkaufspreises, schwer Konkurrenz macht, hat der Dachziegel bei der ökologischen Bewertung klar die Nase vorne. 

Der Dachstein schneidet in diesem Bereich deutlich schlechter ab, da irgendwann das Dach, sollten die Dachsteine einmal ausgedient haben, komplett neu eingedeckt werden muss. Übrig bleibt ein riesiger Berg an Betonmüll voll mit Bioziden und anderen Mitteln durchsetzter Acrylfarben.  

 

4. Zusammenfassung:

Der moderne Dachstein macht dem traditionellen Dachziegel ganz schön Konkurrenz. Die letzten Vorbehalte gegen diesen Baustoff fielen, als die Produktentwicklung des Dachsteines soweit voran geschritten war, dass die Hersteller hierfür eine 30-jährige Garantie aussprechen konnten. Die 30-jährige Garantie, der attraktive Preis sowie die theoretisch unbegrenzte Möglichkeit der farblichen Gestaltung haben dafür gesorgt, dass heutzutage bei fast allen Neubauten (und Dachumdeckungen) der Dachstein und nicht mehr der Dachziegel zum Zuge kommt.

Lediglich aus ökologischer Sicht hat der Dachstein das Nachsehen und der naturbelassene Dachziegel macht hier ganz klar das Rennen. Der naturbelasse Dachziegel hat im Grunde eine unbegrenzte Lebensdauer. Es werden nur einzelne, in der Regel durch mechanische Einflüsse, kaputt gegangene Ziegel ausgetauscht. Dies gibt dem mit Würde alternden Ziegeldach im Laufe der Zeit seinen unverwechselbaren Charme und passt sehr gut zu einem Holzhaus. Der Betondachstein bleibt, bei all seiner Attraktivität, hingegen ist nur eine Dacheindeckung auf Zeit (30-jährige Garantie). Nach Ablauf dieser ist eine komplette Neudeckung unumgänglich. Als weiteres Pro für den Dachziegel kann man aufführen, dass die Entsorgungskosten der alten Dachsteine sowie die Lohnkosten der Neudeckung den anfänglichen Preisvorteil des Dachsteines ins Gegenteil kippen werden, auch wenn dies erst in 30 Jahren der Fall sein wird.   

 

Wie bei vielen anderen Fragen, rund um den norwegischen Hausbau, bleibt natürlich auch die Wahl des Materiales der Dacheindeckung eine Entscheidung der persönlichen Priorität und / oder des zur Verfügung stehenden Baubudgets.

 

Ein skandinavischer Hausbau (Schwedenhaus) macht an der Seite eines kompetenten Hausbau - Partners immer Freude! 

 

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